Liebe Leser,
wir hoffen, ihr hattet erholsame und tolle Ferien!
Nicht nur der Unterricht hat wieder gestartet, sondern auch die Redaktion der Schülerzeitung legt wieder los.
Zum Beginn des neuen Schuljahres haben wir ein spannendes Interview mit Fr Greipel-Bickel für euch. Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen!
wir hoffen, ihr hattet erholsame und tolle Ferien!
Nicht nur der Unterricht hat wieder gestartet, sondern auch die Redaktion der Schülerzeitung legt wieder los.
Zum Beginn des neuen Schuljahres haben wir ein spannendes Interview mit Fr Greipel-Bickel für euch. Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen!
1. Warum sind Sie Lehrerin
geworden und wollten Sie schon immer Lehrerin werden?
Also, ich wollte überhaupt
nicht Lehrerin werden. Ich wusste gar nicht, was ich werden sollte.
Ich wusste nur, dass ich irgendetwas mit Musik/ Kunst zu tun haben
würde. Und als meine Schwester, die fast gleichaltrig ist, wie ich,
sich für ein Musikstudium in Detmold an der Musikhochschule
anmeldete, habe ich das auch getan. Wir haben immer alles gleich
gemacht. Meine Schwester spielte sehr gut Cello und ich spielte sehr
gut Klavier. Dann haben wir beide erst einmal Musik studiert
und dann ging es in ein Lehramtsstudium. Danach haben wir beide
noch ein weiteres Fach studiert und das war bei mir Englisch. Dann war
klar: wir gehen auch in die Schule.
2. Was gefällt Ihnen am
meisten an Ihrem Job als Schulleiterin?
Also, Schulleiterin ist erst
mal kein Job, sondern jeden Tag knall harte Arbeit! Was gefällt mir
daran besonders? Die Firma Schule hat mit so vielen unterschiedlichen
Menschen zu tun, nicht nur mit Schülern und Schülerinnen und
Eltern, sondern natürlich auch mit Lehrpersonal, mit Personen, die
im Haus arbeiten, die kein Lehrpersonal sind. Dass man mit den
unterschiedlichen Gruppen und natürlich deren Arbeit ganz anders
umgehen muss, ist unsere täglich Arbeit. Man weiß nie, wann der Tag
begonnen hat, wie er aufhört und das ist einfach auch spannend.
3. Warum sind Sie
Schulleiterin an einer Gesamtschule geworden? Was gefällt Ihnen an
diesem System?
Also, ich bin Schulleiterin an
einer Gesamtschule geworden, weil ich als junge Lehrerin schon an
einer Gesamtschule tätig war und ich habe sehr schnell gelernt,
obwohl ich eine gymnasiale Ausbildung hatte, dass meine Kenntnisse
eines deutschen Schullebens überhaupt nicht ausreichend waren. Aus
diesem Grund habe ich mich intensiv mit dem Thema Gesamtschule
beschäftigt, das war in den 70er Jahren gar nicht modern. Es war
auch relativ unbekannt und ich habe festgestellt, dass dieses System, das
integrierte Schulsystem, das gegliederte Schulwesen von Gymnasium,
Realschule, Hauptschule und Förderschule total schlägt - in allen
Belangen - und dann kann man eigentlich gar nicht anders, dann muss man
das tun. Ich habe auch sehr schnell festgestellt, wenn es eine Schule
im Aufbau gibt, so wie das in Elsen 1990 der Fall war, dann kann man
natürlich auch ganz anders Schule gestalten und Dinge einfach neu
machen, als wenn man in ein gestandenes System kommt, wo alles so
ist, wie es immer war. Diese Chance hatte ich hier in Elsen
und das war eine tolle Chance.
4. Was halten Sie von dem
Bildungssystem in NRW? Würden Sie gerne etwas ändern? Wenn JA, was?
Ja, mir ist völlig klar, wenn
alle Kommunen und alle Städte, alle Gemeinden, alle Landstriche
Gesamtschulen zur Verfügung hätten, mit allen Abschlüssen unter
einem Dach, vom Förderschulabschluss bis zur Allgemeinen
Hochschulreife/ bis zum Abitur, dann sind alle anderen Schulen
überflüssig. Und das wäre unter Leistungs- und
Kostengesichtspunkten für jede Gemeinde, für jede Kommune die beste
Lösung. Wir haben es ja in Salzkotten gesehen: sie haben alle
Schulen geschlossen und andere Gemeinden wie Brakel haben ebenso alle
anderen Schulen geschlossen.
5. Zurzeit wird viel über
Integration von Behinderten an Schulen diskutiert. Sehen Sie unsere
Schule auf diesem Gebiet als Vorreiter und würden Sie es begrüßen,
wenn es in jeder Klasse I-Kinder gäbe?
Also grundsätzlich erst
einmal heißt Inklusion, jedem Menschen Gelegenheit zu geben, sich in
unserer Gesellschaft zu entwickeln und sich zu entfalten. Dies hat
nichts mit behinderten Kindern zu tun. So. Und dass wir natürlich die
unterschiedlichen Schüler und Schülerinnen bündeln, um sie in
einem Klassenverband oder zwei Klassenverbänden zu beschulen, hat was
mit den Lehrressourcen zu tun. Lehrer können sich ja nicht teilen,
sie können ja immer nur an einer Stelle sein. Und aus diesem Grund
ist das unsere derzeitige Organisationsform. Es geht aber auch ganz
anders. Also wenn man vielleicht nur vereinzelt Schüler/-innen mit
Unterstützungsbedarf hätte, säßen sie einfach in x-beliebigen
Klassen und bekämen dann ihre Förderschulstunden vom Förderlehrer
einzeln. Aber bei uns, weil wir so viele Kinder haben, bündeln wir
diese im Augenblick in zwei Klassen pro Jahrgang.
6. Was halten sie von G-8?
Denken Sie, dass auch unsere Schule später zu diesem System übergehen
wird?
Mit Sicherheit nicht, weil der
mittlere Schulabschluss, nämlich der, der mit dem 10. Jahrgang
endet, nicht mehr zur Verfügung steht. Das ist das Problem an den
Gymnasien. Dort verläuft die Sekundarstufe 1 in 5 Jahren und ab dann
passen die Systeme nicht mehr zusammen. Die Schüler/-innen können
nur da bleiben, wo sie sind und machen dann G8. Nein, die Nachfrage
nach unserem G9 ist so groß, es gibt überhaupt keine Diskussion
darüber, dies zu verändern. Umgekehrt stellt sich die Frage, ob es
nicht besser ist, allgemein G9 zu machen.
Die
Schnellfragerunde
1. Früher Vogel oder
Nachteule?
Eher Nachteule.
2. Meer oder Berge?
Beides.
3. Schokolade oder
Gummibärchen?
Weder noch.
4. Stadt oder Land?
Beides.
5. Hund oder Katze?
Hund.
Wir danken Frau Greipel-Bickel für ihre Bereitschaft und ihre Zeit!
Beitrag von Miriam, Jg. 10
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